Bartgeier (Foto © Amt Für Jagd Und Fischerei, Thomas Wehrli)
Bartgeier (Foto © Amt Für Jagd Und Fischerei, Thomas Wehrli)

Wie geht es der Biodiversität in Graubünden?

Erstmals in der Geschichte des Kantons haben wir einen detaillierten, fundierten und umfassenden Überblick über den Zustand und den Trend der Biodiversität in Graubünden. Rund 80 Personen haben ihr vielfältiges Wissen beigetragen für eine Momentaufnahme, wie es um all das steht, das in Graubünden lebt. Jetzt wissen wir’s! Es gibt in unserem Kanton noch beachtliche Naturwerte, die wir erhalten wollen. Aber es gibt auch Defizite. Diese kennen wir jetzt besser.

Vier Herausforderungen stehen im Zentrum und verpflichten uns, im Rahmen der Biodiversitätsstrategie Graubünden gemeinsam das Richtige zu tun.

Alpenflora Erlebnispfad (Foto © Adrian Flütsch)

«Jetzt wissen wir’s!
Unsere Grosskinder und Urgrosskinder werden uns daran messen, wie wir mit dem nun vorliegenden Wissen umgehen…ob wir Ausreden finden…oder ob wir unsere Kräfte bündeln und zielgerichtet handeln. Es geht um nicht weniger als das Naturkapital künftiger Bündner Generationen, das wir ihnen vererben werden. Je vielfältiger es ist, desto mehr Möglichkeiten bietet es, die Anpassungsfähigkeit an neue und veränderte Umweltbedingungen zu unterstützen».

Jon Domenic Parolini, Regierungsrat

Die 4 grössten Herausforderungen

Grundlagenbericht
Biodiversität in Graubünden 2022

Die Regierung Graubündens hat die Erhaltung und Stärkung der Biodiversität sowie der Natur- und Kulturlandschaft für die nächsten Generationen als Ziel festgelegt. Die vorliegende, fachlich fundierte und breit abgestützte Situationsanalyse «Biodiversität in Graubünden 2022» ist der Ausgangspunkt für die Strategieentwicklung. Das verstreute Wissen über den Zustand und die Entwicklung der Biodiversität wurde erstmals in einer Gesamtübersicht gebündelt. Dies ist ein wichtiger erster Schritt, um ein gemeinsames Verständnis zur Biodiversität in Graubünden zu schaffen und Synergien durch engere Zusammenarbeit optimaler zu nutzen.

Jetzt lesen

Zustand der Biodiversität in Graubünden – kurz und bündig

Die Bezeichnung Graubündens als «NaturMetropole» ist – als Gesamtfazit – nach wie vor gerechtfertigt. Die ökologische Qualität variiert zwischen den verschiedenen Lebensräumen und Höhenstufen. Die grössten Defizite wurden bei den wassergebundenen Lebensräumen (Flüsse, Bäche, Seen, Auen, Moore, Kleingewässer) festgestellt. Alle davon abhängigen Arten (Fische, Gewässerinsekten, Amphibien, Libellen) sind in einer kritischen Situation mit dezimierten Beständen. Expertinnen und Experten sind sich zudem darin einig, dass sich die Lebensbedingungen für viele Lebensraumspezialisten unter den Tieren, Pflanzen und Pilzen generell verschlechtert haben. Gleichzeitig dehnen häufige und mittelhäufige Arten sowie gebietsfremde Arten, die relativ anspruchslos sind, ihr Verbreitungsgebiet aus.